An der sehr rauhen Westküste gibt es nur eine Straße mit wenigen Kilometern Länge, die führt vom Ort Ucluelet im Süden bis zum Ort Tofino im Norden. Dazwischen befindet sich der Nationalpark „Pacifik Rim National Park“, der bei Naturliebhabern und Surfern sehr beliebt und damit weit im Voraus ausgebucht ist. Schon vor einiger Zeit hatten wir bei der Internetrecherche noch einen freien Platz vom 01.-02.08. gefunden, den wohl jemand storniert hatte. Da Carolin und Jannik hofften, an der Küste surfen zu können und wir außerdem dort eine Boottour zum Wale beobachten unternehmen wollten, buchten wir diesen Platz und ergänzten das durch zwei teure Übernachtungen davor, auf einem privaten Campingplatz in dem Ort Ucluelet. Ohne Reservierung an diese Küste zu fahren, war uns dann doch zu heikel. Auch die Whale Watching Tour reservierten wir für den 30.07. um 11:30 Uhr.
Da die Strecke vom China Creek Campground bis Ucluelet, inclusive Gravelroad zurück und bergige Strecke durchs Inland, lt. Navi über 2 Stunden dauert, hieß es dieses Mal früh aufstehen, um einen Zeitpuffer zu haben, falls etwas dazwischen kommen sollte. Denn die teure Waltour wollten wir auf keinen Fall verpassen.
Es ging aber alles gut, obwohl unterwegs die Straße für Bauarbeiten kurzfristig gesperrt war.
Das Wetter war an diesem Tag durchwachsen, aber, wie wir schnell feststellten, für die Westküste normal. Nicht ohne Grund gibt es dort noch einen Regenwald. Die Wolken die von Westen kommen bleiben an den Bergen hängen und regnen an der Westküste ab. Deshalb ist die Ostküste größtenteils sonnig und hier regnet es sehr oft. Aber die Wellen sind bei Surfern beliebt.
Bei Jamie´s Whale Watching Tours in Ucluelet gibt es Zodiac Touren in offenen Schlauchbooten oder Cruiser Touren in Booten mit Innenraum und überdachten Plätzen. Bei dem Wetter waren wir froh überdacht sitzen zu können. Der Anbieter gibt auch eine Garantie, dass man einen Wal zu Gesicht bekommt, ansonsten gibt es einen Gutschein für eine neue Tour, der 25 Jahre gültig ist.
Glücklicherweise waren die Wellen nicht so hoch, sodass niemandem auf dem Boot schlecht werden konnte. Die Passagiere waren mal wieder überwiegend Deutsche, die Wohnmobilvermieter haben wahrscheinlich eine Liste von Orten und Campingplätzen, die dann von den Touristen angefahren werden. Auf dem Weg aufs offene Meer gab es schon einiges zu beobachten: Seeotter, Seehunde und eine große Kolonie von Seelöwen. Und dann sahen wir wirklich einen Wal. Es war ein Buckelwal, der ca. 15 Meter lang war. Wir trieben mit noch 3 anderen Booten um den Wal herum und konnten ihn lange beim Auf- und Abtauchen beobachten. Leider war die Schwanzflosse nicht zu sehen, da der Wal diese nur beim Tieftauchen zeigt. Es war schon beeindruckend, blieb aber leider auch die einzige Walbegegnung an diesem Tag.
Zum Ende der Tour wurde der Regen immer stärker und wir fuhren zum Campingplatz, der auch keine besondere Ausstattung besaß. Da man in dem kleinen Ort nicht viel anfangen kann, beschlossen Holger und ich essen zu gehen. Der Hund konnte bei Carolin und Jannik bleiben und wir gingen in ein Restaurant/Bar mit Blick auf den Fischereihafen. Der Ort Ucluelet ist bei Hochseeanglern sehr beliebt, da dieses Küstengewässer sehr fischreich ist. Die Auswahl der Gaststätte gefiel uns sehr gut, es gab keine deutschen Touristen, dafür kamen die Angler und Fischer dorthin zum Essen und auf großen Bildschirmen lief Baseball im Fernsehen. Eine typische amerikanische Kneipe und das Essen war auch noch lecker.