28.-29.07.2019 China Creek, Port Alberni

Nach dem Erwachen ging ich gleich im Meer schwimmen, das Wasser war jetzt etwas zurück gegangen und auch etwas kälter, aber trotzdem sehr angenehm. Von unserem Platz konnte man wunderbar aufs Meer und die umgebenden Berge blicken, das Wetter versprach schön zu werden und niemand von uns wollte weiter. Ich sprach die Rangerin an, ob zufällig für heute noch ein Platz frei wäre. Aber keine Chance, das wäre dann auch zuviel des Glücks gewesen.
Eigentlich war der Plan, heute früh an der Fährstation zu sein, da die Überfahrten auch schnell ausgebucht sind und wir natürlich auch dafür keine Reservierung hatten. Das konnten wir jetzt aber bei unserer Trödelei vergessen. Es war schon fast Mittag als wir zum Terminal kamen und uns in die Schlange ohne Reservierung einreihten. Die Kassiererin meinte aber, auf die 13:20 Uhr Fähre sollten wir mit Glück noch draufkommen und so war es auch, wir waren das letzte Auto das noch drauf gewunken wurde. 
Die Überfahrt dauerte 1 Std und 40 Minuten, wir gingen gleich nach oben aufs Sonnendeck, da das Wetter so schön war. Die Umgebung sieht dort wieder aus wie in den schwedischen Schären, mit vielen kleinen Inseln im Meer.
In Nanaimo angekommen, suchten wir uns erst mal einen Supermarkt, da es im Inneren der Insel sicher nur kleinere, teurere Läden geben würde. Dann klapperten wir mal wieder die Provinzparks an der Ostküste auf der Suche nach einer Unterkunft ab, aber ohne Erfolg. Überall waren die Campingplätze schon ausgebucht. Eigentlich wollten wir eine Nacht an dieser Küste bleiben, die bei den Touristen sehr beliebt, daher aber auch sehr voll ist.
Weil wir aber nichts fanden, fuhren wir doch schon Richtung Westküste, auf der einzigen Straße die in der Mitte der Insel auf die andere Seite führt. Der Weg führt durch den MacMillian Provincial Park, ein Regenwald mit bis zu 800 Jahre alten und bis zu 75 Meter hohen Douglasien. In diesem geschützten Bereich wurde der Wald in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, ansonsten lebt eine mächtige Holzindustrie von der Baumfällung und über 50 % des kanadischen Regenwaldes wurde bereits abgeholzt. Wie so oft, sind auch hier die Staatseinnahmen und die Arbeitsplätze wichtiger als der Umweltschutz.
Beim Rumsuchen im Internet stieß ich auf einen Campingplatz an einem Inlet, also ein Fjord der vom Meer 50 km ins Landesinnere hinein ragt. Laut Routenplaner nur 15 km von Port Alberni entfernt, der Ort durch den wir sowieso durchfahren mussten. Die Beschreibung klang gut, also fuhren wir in die Richtung, allerdings wechselte die Teerstraße nach 9 km in eine Schotterstraße in sehr schlechtem Zustand. Dort fahren außer den Campinggästen auch noch die großen Holzlaster zu den Sammelstellen und Verarbeitungsbetrieben und wirbeln bei hohem Tempo mächtig Staub auf. Diese 6 km zehrten wieder an den Nerven aller Beteiligten und am Wohnmobilaufbau, aber niemand weist bei der Wegbeschreibung vorher darauf hin. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass der Campingplatz gut besucht sein würde und viele Wohnwagenfahrer diese Strecke bei der An- und Abreise auf sich nehmen. Aber so war es – als wir endlich ankamen, staunten wir über einen gut belegten, schön angelegten Campingplatz. Die Rezeption war nicht mehr besetzt, aber auf einer Tafel waren die noch freien Plätze aufgelistet und so suchten wir uns eine freie Stelle unter Bäumen mit direktem Zugang zum Strand. Es war stark windig, aber auch hier gab es eine wunderschöne Aussicht auf die Bucht mit den umliegenden Bergen. HIer pfeift der Wind wie am Gardasee zwischen den Bergen durch und viele Kitesurfer hatten ihren Spass auf dem Wasser.
Nachdem die Sonne untergegangen war, ließ der Wind nach und am Abend gab es einen tollen Sternenhimmel am Strand. Leider konnten wir kein Feuer entzünden, da die Waldbrandgefahr zu hoch war.
Schon am Abend entschieden wir noch eine Nacht hier zu bleiben, da die Wettervorhersage für den nächsten Tag schönes Wetter voraussagte. Da einige Campingplätze nicht belegt waren, hatten wir dieses Mal auch kein Problem damit. Also bauten wir das SUP und Kanu wieder auf und genossen den Tag am Strand mit Schwimmen, Sonnenbaden, Angeln und Faulenzen. Durch den Wind war die Sonne nicht so stark und alle holten sich trotz eincremen einen Sonnenbrand. Das hätte ich vorher auch nicht von Kanada gedacht, dass man sich hier am Strand einen Sonnenbrand holen kann.
Ach, Wäsche haben wir auch noch gewaschen, es gab große Industriewaschmaschinen und im Wind trocknete alles ganz schnell.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert