27.-29.09.2019 Quesnel

Leider kamen wir nicht sehr weit, als wir in dem kleinen Ort Quesnel tankten, bemerkte Holger beim Weiterfahren das die Bremsen überhaupt keine Bremswirkung mehr hatten. An der Hauptstraße, die gleichzeitig eine große Durchgangsstraße ist, herrschte viel Verkehr und es gab jede Menge Kreuzungen mit Ampeln. Als wir am Visitor Center vorbei kamen, stoppte Holger auf dem Parkplatz und bemerkte, dass wir Bremsflüssigkeit verloren hatten. Aber auch Nachfüllen half nichts, er tippte das die Bremsleitung defekt sein musste. An ein Weiterfahren war damit natürlich nicht zu denken.
Wir schilderten der Dame im Besucherzentrum unser Problem und fragten nach einer Chrysler-Werkstatt. Als unser Auto gebaut wurde, hatte Daimler gerade Chrysler aufgekauft und unser Sprinter fährt baugleich hier als Chrysler herum. Daher müsste es doch dort auch Ersatzteile für unser Auto geben. Eine Werkstatt befand sich erfreulicherweise auch nur einen Kilometer entfernt in der Stadt und wir fuhren sehr langsam mit Warnblinklicht zurück. Dort war man sehr nett und bemüht uns zu helfen und nach einiger Zeit schaute sich ein Mechaniker unsere Bremsen an, mit dem Ergebnis das der Bremszylinder defekt war und er das am Montag reparieren könnte, nachdem die bestellten Ersatzteile geliefert wären. Daraufhin beschloss Holger die Bremsscheiben und –beläge, die wir ja in Kamloops austauschen lassen wollten, auch gleich hier reparieren zu lassen.
Das Ganze zog sich einige Stunden hin, Gabi und Werner, denen ich geschrieben hatte, dass wir hier festsaßen, waren inzwischen zur Unterstützung vorbei gekommen und wollten uns nicht allein lassen, bis sie wussten, das uns geholfen wird. Sehr nett und hilfsbereit!
Nachdem wir einen Kostenvoranschlag bekommen und unsere Zusage für die Reparatur am Montag gegeben hatten, mussten wir noch einen Campingplatz für das Wochenende finden. Ein RV Park war am Dragon Lake, am anderen Ende der Stadt, ca. 15 Minuten Fahrzeit. Wir wollten versuchen, dorthin zu fahren. Gabi und Werner begleiteten uns, falls wir Probleme bekommen würden. Es war gar kein gutes Gefühl so ohne Bremsen durch die Stadt zu fahren und als wir nach einigen Metern ein Hinweisschild auf ein Motel mit Wohnmobilstellplatz sahen, fuhren wir kurzerhand dorthin. Lieber kein Risiko eingehen. Das Motel war ziemlich runtergekommen und der Stellplatz eigentlich nur ein Hinterhof, aber es war nah zur Stadt und der Rückweg am Montag auch nicht so weit. Wir verabschiedeten uns von den beiden und schauten uns erst mal die schöne Stadt Quesnel an, die nun die nächsten drei Tage unser Zuhause sein sollte. Der Ort lag am Zusammenschluss vom breiten Fraser River und dem Quesnel River, hatte sonst aber nicht so viel zu bieten. Ich hätte mir schon gewünscht, lieber in Kamloops stecken zu bleiben, aber wir konnten froh sein, das uns die Bremse nicht auf einer der zahlreichen einsamen Strecken ohne Handyempfang kaputt gegangen war. Also machten wir das Beste draus und besuchten am nächsten Tag das Museum und holten uns vom Visitor Center Tipps, wo wir etwas wandern und am Abend hingehen konnten. Sie empfahl die Bar im Cariboo Hotel, in der am Samstag Live Music gespielt wurde. Den Tipp nahmen wir gern an und es war wirklich sehr lustig. Am Anfang war wenig los und wir bedauerten schon die Band die sehr gut war und vor so wenig Publikum spielen musste, aber dann kamen auf einen Schlag zwei Geburtstagspartys herein und alle Tische waren sofort belegt. Es war eine super Stimmung, die Mädels stürmten die Tanzfläche und alle sangen bei jedem Song ausgelassen mit. Sehr witzig.
Den nächsten Sonntag verbrachten wir größtenteils mit Wäsche waschen, im Ort gab es einen Waschsalon und wir wuschen alles, inklusive Bettwäsche, sauber. Da das Wetter auch an diesem Tag, wie die ganzen letzten Tage sonnig war, gingen wir noch in den Park und zum Supermarkt. Nachts war es allerdings sehr kalt, Werner und Gabi schrieben uns, dass sie auf dem Weg nach Kamloops schon durch Schnee gefahren sind.

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