27.12.2019 Oje de Liebre

Wir beschlossen erst mal selbst zu der Wallagune zu fahren, laut unserer IOverlander App konnte man dort auch übernachten und evtl. auch eine Tour zu buchen. Also machten wir uns auf den Weg, wieder einmal viele Kilometer über Holperstraßen durch weite Salinenfelder, aber dieses Mal lohnte es sich. Als wir ankamen, umgab uns eine himmlische Stille mit einem wunderschönen Blick über die Lagune und dicht am Ufer entlang zogen sich Stellplätze mit Palapas. Aber es war fast nichts los, es gab auch niemanden der Eintritt oder Übernachtungsgebühren von uns wollte. So suchten wir uns einen schönen Platz, stellten uns windgeschützt auf und genossen nach einer Erkundungstour die Sonne. An einem langen Steg ins Wasser waren mehrere Boote befestigt, die wahrscheinlich für Walbeobachtungstouren genutzt werden. Auch hier erklärte uns jemand von einer Art Naturschutzbehörde, die dort stationiert ist, dass zurzeit nur einige Wale weiter draußen wären. Da die Touren scheinbar nur am Vormittag stattfanden, wollten wir morgen früh noch mal nachfragen. Holger organisierte noch Feuerholz und wir verbrachten den Abend am Lagerfeuer unter einem großartigen Sternenhimmel.
Der nächste Tag begann mit strahlendem Sonnenschein über der blauen Lagune, sogar der Wind hatte sich gelegt. Es war wirklich traumhaft schön hier. Gestern Abend war noch ein kanadischer Camper angekommen, der aber früh schon wieder weiterfuhr. Als Holger die ersten Besucher am Steg sah, ging er dorthin um nach einer Waltour zu fragen. Er kommt ganz gut klar mit seinem übrig gebliebenen Schulspanisch, was uns die alltäglichen Dinge immens erleichtert. Ich glaube die Mexikaner freuen sich auch, wenn jemand sich bemüht in ihrer Sprache zu sprechen. Sie sind auch immer ganz angetan, wenn wir sagen das wir aus Deutschland kommen, obwohl ich nicht weiß wie viel der durchschnittliche Mexikaner überhaupt von Europa oder Deutschland weiß. Auf unserem Wohnmobil steht inzwischen auch in großen Buchstaben unser Heimatland in Englisch und Spanisch, das soll angeblich helfen. Mal sehen.
Holger kam mit der frohen Kunde zurück, dass wir in einer Stunde eine Tour unternehmen könnten, für nur 30 Euro pro Person. In Kanada hatten wir dafür das Dreifache bezahlt. Allerdings gab es auch nur einen Wal zu besichtigen. Wir waren die einzigen Gäste in einem offenen Motorboot , das für ca. 10-12 Personen ausgelegt war. Also eine Privattour. Schon nach kurzer Zeit auf dem Weg durch die Lagune stoppten wir an einer Gruppe Delfine, Weibchen mit ihren Jungen die dort wahrscheinlich jagten und wir beobachteten eine ganze Weile, wie die schönen Tiere um unser Boot herum schwammen. Danach ging es noch weiter hinaus, bis wir den Grauwal schon von weitem sehen konnten. Der Bootsführer drosselte den Motor und wir trieben langsam immer näher heran, bis wir einen guten Blick auf das Tier hatten. Es war ein großer Wal von bestimmt 15 Meter Länge und es war sehr beeindruckend ihn relativ nah am Boot auftauchen zu sehen. Der Kapitän meinte, es wäre wahrscheinlich ein trächtiges Weibchen und das es im Februar hier von Walen mit Jungen nur so wimmeln würde. Ja, leider sind wir dann nicht mehr hier.
Nach diesem schönen, beeindruckenden Erlebnis ging es wieder zurück und nach einem Frühstück verließen wir die Lagune.

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