27.06.2019 Richtung Toronto, Ontario


Die Nacht war ruhig und relativ komfortabel, da wir für die Übernachtungen mit Kanu ein größeres Zelt und dickere, selbstaufblasbare Isomatten mitnehmen. Für Wanderungen ist das natürlich viel zu schwer und zu groß für den Rucksack. Nach einem Frühstück mit Kaffee und Müsli im Sonnenschein paddelten wir zurück zur Marina, wo unser Wohnmobil stand. Holger fuhr mit dem Kanu noch einmal allein hinaus, in der Hoffnung noch so einen schönen Hecht zu fangen. Ich schaute mir mit Hope den hübschen Touristenort Garanoque noch mal genauer an. Eine schöne Marina und einen Badestrand gab es, aber auch hier waren überall noch Auswirkungen des Hochwassers zu sehen. Die niedlichen Häuser überall sahen hier aber schon sehr amerikanisch aus. Als wir wieder im Hafen ankamen, hatte Holger doch tatsächlich noch einen Hecht gefangen. Dieser war sogar ca. 80 cm groß. Nachdem wir das Kanu und alle Utensilien in der Hitze wieder verstaut hatten, fuhren wir noch mal zu dem schönen Fluss zum Abkühlen.  Das Abbauen und Verstauen ist doch immer sehr mühselig, aber so können wir jederzeit eine Kanufahrt unternehmen und brauchen nicht erst nach einer Verleihstation zu suchen.
Dann fuhren wir weiter. Wir hatten lange überlegt, ob wir die Niagarafälle weglassen, da sie doch etwas abseits unserer Strecke liegen. Aber egal, so weit weg war es dann doch nicht. Leider muss man auf dem Weg dorthin durch Toronto. In dieser Großstadt leben mit Umgebung  6 Millionen Menschen und sie erstreckt sich mit ihren Vorstädten über viele Kilometer auf breiten bis zu 9 spurigen Highways in beide Richtungen. Als wir dort fast eine Stunde lang durchfuhren war es 19:00 Uhr und immer noch sehr viel Verkehr. Gott sei Dank kein Stau. Rechts und links der Autobahn türmten sich unzählige Hochhäuser. Wenn wir nicht sowieso schon beschlossen hatten, Toronto nicht zu besuchen, beim Durchfahren hätten wir auf jeden Fall die Lust dazu verloren. Wie wir gehört haben, darf man mit Wohnmobilen sowieso nicht in die Innenstadt fahren.
Aber wenn wir dachten, der Anblick von Toronto wäre das Schlimmste was wir heute zu Gesicht bekämen, sollten wir eines Besseren belehrt werden beim Anblick der Stadt Niagara Falls. Es war schon dunkel, als wir ankamen und wir wollten zu einem Walmart zur Übernachtung. In der Innenstadt sieht es aus wie in Las Vegas, nur kleiner. Überall Hotel- und Casinohochhäuser. An den Durchfahrtstraßen reihen sich Bars, Restaurants, Souvenirläden und Vergnügungsparks aneinander, laute Musik und Menschen aus aller Herren Länder überall. Als wir am Fluss vorbei fuhren, waren auch dort Menschenmassen, da die Fälle nachts illuminiert werden. Wir wussten, dass die Niagara Fälle eine der meist besuchten Touristenattraktionen der Welt sind, aber das hatten wir nun doch nicht erwartet. Was hat man nur aus diesem Naturschauspiel gemacht? Endlich erreichten wir den Walmartparkplatz und beschlossen, am nächsten Morgen früh zur Besichtigung zu fahren, um vor dem Ansturm dort zu sein.

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