Die Abfahrt am Morgen verzögerte sich durch das Wäsche waschen und trocknen erheblich. Beides dauerte sehr lange, währenddessen nutzten wir das freie W-Lan und recherchierten die weitere Route und die kommenden Übernachtungen.
Dann legten wir mal wieder in Kamloops einen Versorgungsstopp ein. Das kannten wir ja inzwischen schon. Dort hatte ich eine sehr merkwürdige Begegnung. Während die anderen im Supermarkt einkauften, ging ich eine kleine Runde mit dem Hund und setzte mich gegenüber von Tim Hortens unter einen Baum in den Schatten. Tim Hortens ist eine Fast Foot Kette die freies W-Lan für ihre Kunden anbietet. Da einige Updates anstanden, wollte ich nicht mein Datenvolumen dafür verplempern. Wie ich so da saß, kam ein Typ und fragte, ob ich meinen Schatten mit ihm teilen würde. Er sah etwas abgerissen aus und hatte einen großen Rucksack dabei und ich überlegte, ob er vielleicht obdachlos wäre. Aber er war ganz freundlich und nutzte auch das freie W-Lan. Kurze Zeit später stand auf einmal ein Polizist neben ihm und sagte: „Du bist Randy, nicht wahr? Dann bist du jetzt verhaftet!“ Dann legte er ihm Handschellen an und fing an, ihn und seinen Rucksack zu durchsuchen. Da dachte ich mir, es ist wohl besser wenn ich jetzt mal von hier verschwinde, damit niemand glaubt, das ich dazu gehöre. Und das mir die anderen diese Geschichte niemals glauben werden.
Damit wir noch einige Kilometer Richtung Vancouver hinter uns bringen, planten wir einen Stopp nur zum Übernachten in der Stadt „Hope“ ein. Unsere Übernachtungsapp listete dort einen Rastplatz am Highway auf, der direkt an einen schönen See liegen soll. Dort fuhren wir hin und der See war wirklich nur ein paar Schritte entfernt. Einige andere Camper waren auch schon da. Mir war es dort viel zu laut vom Verkehrslärm, aber meine Mitbewohner meinten, das würde sie nicht stören. Na dann – Gute Nacht!