23.08.2019 Grenzübergang nach Alaska

Der Weg zur Grenze nach Alaska in den USA führt von Dawson City über den „Top of the World Highway“, eine noch teilweise geschotterte, aber gut zu befahrende Straße. Sie verläuft weit oben zwischen zwei Bergketten hindurch und „Über der Welt“ fühlt man sich dort auf jeden Fall. Da wir schönes Wetter mit Sonnenschein hatten, konnten wir links und rechts weite Aussichten genießen.
Schon von Weitem sahen wir den kleinen Grenzübergang mit dem schönen Namen „Poker Creek“ liegen. Es war auch gar nichts los, nach uns kam nur ein weiteres Auto an.
Wir sollten das Wohnmobil parken und in das Office kommen, dort empfing uns ein sehr netter Grenzer. Das war so ganz anders als ich mir das vorgestellt hatte. Sein Hund rannte um uns herum und wir plauderten über Hunde und wie gut sie gehorchen, usw. Nachdem er uns fragte, ob denn 6 Monate USA-Visum reichen würden für unsere Reisepläne, erwiderte ich, das ein längerer Zeitraum natürlich super wäre und er gab uns wirklich 12 Monate bis nächstes Jahr August. Wir konnten es gar nicht fassen, jetzt sind wir total flexibel und können auch, sollte es in Mittelamerika zu gefährlich sein, wieder zurück in die USA reisen, um von dort nach Hause zu fliegen.
Die Schweizer, die wir vor einiger Zeit getroffen hatten, erzählten uns, sie hätten gern ein Visum für ein Jahr gehabt, da sie ja auch wieder zurück fahren wollen. Dass es so etwas gibt, war uns gar nicht klar, wir mussten für unser 6-Monats-Visum extra nach Frankfurt in die amerikanische Botschaft fahren. Der Grenzbeamte vor Ort entscheidet aber letztendlich wie lange man wirklich bleiben darf. Es kann auch weniger sein, die Schweizer haben trotz Nachfrage für 1 Jahr auch nur 6 Monate bekommen.
Nachdem wir auf den Weg zur Grenze noch die letzte Salami und das letzte Obst gegessen hatten und das angefangene Hundefutter weggeschmissen hatten, interessierte sich natürlich kein Mensch für unser Auto. Wir bekamen einen lustig aussehenden Rentierstempel in den Reisepass und durften  weiterfahren. Vielleicht war es von Vorteil, diesen kleinen Grenzübergang gewählt zu haben.
Nach einigen Kilometern, oder besser hier Meilen, erreichten wir den Ort „Chicken“. Nur ein paar Häuser und ein Restaurant, aber man konnte hier Goldwaschen und Holger versuchte sein Glück, aber mehr als Goldstaub bekam er nicht heraus. Dann ging es weiter nach Tok, dort tankten wir, freuten uns über den hier noch günstigeren Spritpreis als in Kanada und Holger holte schon mal vorsorglich eine Angellizenz, die hier allerdings erheblich teurer ist.
Auf dem Weg nach Fairbanks stoppten wir an einem Campingplatz am Little Lost Lake, irgendwo im nirgendwo. Auch hier gibt es günstige staatliche Übernachtungsstellen, bei denen man den Übernachtungspreis einfach in einem Umschlag in einen Kasten schmeißt.

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