22.02.2020 Honduras

Wir standen sehr früh auf und fuhren nach dem Sonnenaufgang los. Heute wollten wir zwei Grenzen an einem Tag schaffen, da die Strecke durch Honduras nur sehr kurz ist.
Die Ausreise in El Salvador war schnell und einfach, nachdem wir natürlich wieder an unzähligen LKWs vorbei gefahren waren. Kurz die Pässe angeschaut, eine Art Ausreisezettel bekommen für Honduras Grenze, dann Autoausfuhr, wie immer jede Menge Kopien dalassen und weiter zur Einreise nach Honduras. Dort herrschte dann doch wieder Chaos, ein Offizieller nahm uns in Empfang, zeigte uns wo wir parken sollten und brachte uns in ein großes Gebäude, in dem jeweils sehr lange Menschenschlangen vor den Ein- und Ausreiseschaltern an der linken und rechten Seite standen. Als ich noch dachte, hoffentlich müssen wir uns da nicht anstellen, zeigte er auch schon auf das eine Ende der Schlange. Ich zählte über 70 Wartende für zwei Abfertigungsschalter bei der Einreise. Wahrscheinlich waren gerade ein oder zwei Busse angekommen, deren Insassen jetzt alle einreisen wollten.
So standen wir hier seeehr lange. Nach gefühlten Stunden am Schalter angekommen, wurden unsere Fingerabdrücke genommen, wir wurden fotografiert und bekamen einen Einreisestempel in den Pass. Dann ging Holger noch zum Aduanafenster, dort war glücklicherweise keine Schlange, um das Auto zu importieren. Aber inzwischen hatten wir keine Kopien mehr und so musste er zwischendurch noch zum Kopierladen um welche herzustellen. Dann war das endlich geregelt, aber es fehlte noch der Hund. Die Einreise für Tiere, genannt SEPA, befand sich in einer Art Eisenbahnwagon einen Kilometer entfernt. Dort schaute sich ein freundlicher Beamter Hope´s Hundepass und Gesundheitszeugnis genau an und machte Kopien von allen Seiten. Dabei unterhielt er sich mit Holger und war ganz interessiert an unserer Reise. Zwischendurch kamen einige Kollegen und machten Fotos weil sie den Hund so niedlich fanden. Dann mussten wir die Gebühren bezahlen, aber leider nicht in Dollar, sondern in honduranischen Lempira, die wir natürlich nicht besaßen. Aber ganz zufälligerweise lungerte draußen gerade jemand herum, der uns die benötigten 13 Dollar wechseln konnte…
Dann zu einem anderen Eisenbahnwagon auf der gegenüberliegenden Seite, der alle Angaben noch mal in einen Computer eintrug und uns das Formular ausgedruckt mitgab. Angenehm war, dass in allen Wagons eine Klimaanlage angenehmen Kühle verbreitete.
Danach konnten wir endlich einreisen. Auch Honduras machte auf uns einen guten Eindruck, was wir auf der kurzen, ca. 2 stündigen Durchfahrt so sehen konnten. Die Straßen waren in gutem Zustand, die Menschen freundlich, die Landschaft sehr schön. Wir stoppten aber nur einmal bei einem Straßenverkäufer, um uns eine neue Hängematte zu kaufen. Wahrscheinlich wäre es aber auch hier an der Küste schön und sicher gewesen. Die Kanadierin am Lagerfeuer in Antigua meinte: „Sie warnen dich immer vor dem nächsten Land, in Kanada vor den USA, in den USA vor Mexiko, in Mexiko vor Guatemala usw., aber wenn man erst mal dort ist, stellt man fest, das alles gar nicht so schlimm ist.“ Recht hat sie.
Es war schon früher Nachmittag als wir die nächste Grenze erreichten und hofften noch vor dem Dunkelwerden in Nicaragua zu sein.
Unsere Ausreise aus Honduras ließ sich ganz gut an. Wir fanden direkt vor dem Gebäude einen Parkplatz, alle zuständigen Schalter befanden sich nicht weit entfernt. Pass zeigen, noch mal Fingerabdrücke geben, dann Autoausreise gestempelt und kurz Kopie abgegeben für den Hund am SEPA Schalter.
Dann weiter nach Nicaragua, wie immer an allen LKW vorbei und dort landeten wir in einer riesigen Baustelle. Nicaragua bekommt gerade eine komplett neue Grenze. Die neuen Gebäude stehen dort schon, aber zurzeit werden die dazugehörigen Zufahrtsstraßen gebaut und alles ist gerade aufgerissen und im Bau. Gott sei Dank zeigte uns jemand wo wir in diesem Durcheinander parken konnten. Dann gingen wir in dem alten Gebäude zum Einreiseschalter, dort schickte man uns zu einem extra Schalter für Europäer oder Nichtzentralamerikaner, oder so ähnlich. Jedenfalls stellte man uns viele Fragen wie wir reisen oder wo genau wir hin wollen. Zwischendurch ging die Dame mit unseren Pässen weg und kam mit einem weiteren Beamten wieder, um uns noch weitere Fragen zu stellen. Nach sehr langer Zeit dann bekamen wir einen Einreisestempel und konnten zur Autoeinreise ins Nebengebäude gehen. Jeder der hier mit dem Auto einreisen wollte, musste sein gesamtes Gepäck hereinbringen und durch einen Scanner schicken. Erst mit dieser Bestätigung durch einen Stempel durfte das Auto einreisen. Wir fragten uns, wer denn kontrolliert, ob wirklich alles Gepäck aus dem Auto herein gebracht wurde. Ein Amerikaner vor uns regte sich furchtbar auf, weil er seine gesamte Sportausrüstung bestehend aus vielen großen Teilen rein schleppen musste. Da wir nicht alles aus unseren Schränken ins Gebäude bringen konnten, begleitete uns ein Beamter nach draußen zum Wohnmobil. Als er den Hund sah, wollte er erst die Hundeeinreise erledigen und ging mit uns über die ganze Baustelle bis zu einem weit entfernten Container, in dem zurzeit die SEPA Stelle untergebracht war. Das hätten wir niemals allein gefunden. Ein Angestellter nahm Hopes Papiere und füllte mal wieder einige Formular aus, während wir draußen mit unserer Begleitung geduldig warteten. Ich glaube der Beamte war ganz froh mal raus zu kommen. Hier konnten wir unsere Hundeeinreisegebühr in Dollar bezahlen und gingen danach wieder zum Auto. Jemand sah sich das Wohnmobil kurz an, verglich die Fahrzeugnummer und dann konnten wir im Gebäude die Einreise abschließen und danach nach Nicaragua einreisen. Einreise und Ausreise hatten jeweils ca. 3-4 Stunden gedauert, so dass es jetzt schon spät war. Eigentlich wollten wir in den nächsten Ort fahren, um in einem Hotel zu übernachten, aber auf dem Weg dahin kamen wir an einem Schwimmbad vorbei und bei IOverlander stand man könne dort auch übernachten. Also stoppten wir kurzerhand und es war herrlich nach diesem heißen, sehr nervigen und anstrengenden Tag ins Wasser zu steigen, was komischerweise sogar herrlich kühl war. Das Schwimmbad selbst hatte nur zwei kleine Becken und war sehr heruntergekommen. Überall auf dem Gelände liefen Tiere frei herum, Hunde, Hühner, Truthähne. Aber der Besitzer versicherte uns, wir würden hier sicher stehen, das Gelände war umzäunt und er schloss am Abend das Tor zu. Wir saßen noch etwas draußen vor dem Wohnmobil während neben uns auf dem Zaun die Truthähne mit hängenden Köpfen schliefen. Von der Ferne konnte man laute Musik aus dem Ort hören und wir waren ganz froh, nicht dort zu übernachten.

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