12.-13.11.2019 Death Valley

Nachdem wir uns am Morgen endlich aufgerafft hatten, diesen schönen Platz zu verlassen, wollten wir auf dem Weg nach Las Vegas noch zum Death Valley. Erst einmal ging die Straße weiter am großen Lake Isabella vorbei, auf dem sogar gesegelt wird. Dann führte sie durch sehr einsame Gegenden bis zum Death Valley National Park. Unser Ziel war der Ort Furnace Creek, der so ziemlich das Zentrum ist und von dem aus man viele Sehenswürdigkeiten gut erreichen kann. Als die Gegend immer spektakulärer wurde und die Sonne dekorativ hinter den Bergen unterging, hielten wir natürlich wieder ständig, um das Schauspiel zu beobachten und Fotos zu machen. Im Dunkeln kamen wir mal wieder an und übernachteten auf einem Wohnmobilstellplatz, der einfach nur ein größerer Parkplatz ist. Der Ort Furnace Creek liegt wie eine Oase inmitten der Steinwüste, mit Palmen ringsherum. Allerdings auch schon ca. 50 Meter unter dem Meeresspiegel und das merkten wir auch. Es war sehr warm und der Mond schien taghell, sodass man weit in die Landschaft sehen konnte. Obwohl es nachts kühl wurde, schliefen wir sehr schlecht und Holger hatte Kopfschmerzen. Man soll hier sehr viel trinken, da die trockene Hitze dem Körper Feuchtigkeit entzieht, ohne dass man schwitzt.
Der Reiseführer empfahl, das Death Valley zum Sonnenaufgang zu besuchen, was zurzeit ja auch nicht mehr so früh ist, also taten wir das am nächsten Morgen und fuhren noch im Halbdunkeln 30 Kilometer in das Tal hinein, zum tiefsten Punkt in Nordamerika, 85 Meter unter dem Meeresspiegel, Die Stelle heißt „Badwater“, aufgrund des salzigen Sumpfwassers dort unten. Wir waren fast allein, kochten uns erst mal einen Kaffee und schauten uns das Schauspiel der Sonne an. Dann klapperten wir die Sehenswürdigkeiten ab, auf perfekten Straßen erreichbar und gut ausgeschildert. Als ich vor fast 30 Jahren hier war, gab es diese Straßen noch nicht und Death Valley war auch kein Nationalpark. Wir besichtigten die „Malerpalette“, bei der durch unterschiedliche Mineralien das Gestein in vielen verschiedenen Farben leuchtet und bestaunten das Tal von mehreren hohen Aussichtspunkten. Das Wetter war leicht bewölkt, was uns ganz entgegen kam, denn selbst im November wird es hier 25 Grad warm, im Schatten wohlgemerkt. Im Juli erreichen die Temperaturen bis zu 47 Grad und auch nachts immer noch 31 Grad, das hält man nur schwer aus, deshalb ist der Winter hier auch die Hauptreisezeit. Wir fuhren noch mal nach Furnace Creek zum Visitor Center, um dort, leider vergeblich, Wifi zu bekommen, da wir hier kein Netz hatten. Dann ging es weiter zum Ort „Tecopa“, der auch über heiße Quellen verfügen soll. Laut IOverlander könnte man hier direkt neben den Quellen kostenlos übernachten. Das hätte uns gefallen, aber als wir nach langem Suchen den Platz gefunden hatten, entpuppten sich die Hot Springs als sehr kleines Becken, an dem sich schon ein Ehepaar mit nicht so freundlichem Kampfhund nieder gelassen hatte. Da fuhren wir lieber auf den nahe gelegenen Campingplatz, der auch über Quellen verfügt, die allerdings in kleinen, nicht so schönen Schwimmbecken in einer Baracke untergebracht sind. Der Mitarbeiter dort erzählte uns stolz, dass ihre Quellen, den zweithöchsten natürlichen Mineralgehalt gleich nach Baden-Baden aufweisen würden. Darauf war er sehr stolz, aber ich glaube nicht, dass er sich vorstellen kann, wie anders das dort ausgebaut und besucht ist. Als wir so dastanden und überlegten was wir tun sollten, kam ein Mann, der unser Wohnmobil so schön fand und es fotografieren wollte. Der erzählte uns von „wilden“ Quellen weiter die Straße herunter. Also checkten wir erst mal ein und fuhren nach dem Abendessen zu den Hot Springs, die mitten in der Wüste einfach als Sumpf dalagen. Wir waren ganz allein und genossen die Ruhe. Das eindrucksvollste in der Wüste ist wirklich diese magische Stille.

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