11.08.2019 Morley Lake

Nachdem wir gestern bis 9:30 Uhr ausgeschlafen hatten, hieß es heute wieder früh aufstehen, um einige Kilometer zu schaffen. Kurz vorm Verlassen des Campingplatzes hielten wir noch einmal am Holzsteg zu den heißen Quellen, um ein paar Fotos zu knipsen. Dort steigt morgens der Nebel von der warmen Sumpflandschaft auf und hüllt die Gegend in eine romantische Stimmung. Wenn man Glück hat, sieht man auch noch Elche dort grasen, die das mineralhaltige Gras sehr gern mögen. Das war uns aber nicht vergönnt.
Nach ein paar Stunden Fahrt stoppten wir in dem Ort Watson Lake am dortigen Schilderwald, um auch ein Ortsschild aufzuhängen. Ein heimwehkranker Soldat aus Illinois in den USA, der hier zum Bau des Alaska Highways war, nagelte ein Ortsschild seines Heimatortes an einen Baum. Viele taten es ihm nach und so wurde es später zu einer Touristenattraktion. Die Gemeinde freute sich über den Besucherstrom und stellte Holzpfähle auf, um noch mehr Schilder zu bekommen. Inzwischen sollen es fast 100.000 Stück sein. Man kann viel Zeit zwischen den Schildern verbringen. Natürlich sind auch viele Orte aus Deutschland dabei. Jetzt hängt dort auch ein Schild mit „Osterode/Harz“, das hatten wir in weiser Voraussicht schon in Deutschland machen lassen.
Danach gingen wir zum Visitor Center gleich nebenan, um uns einige Informationen geben zu lassen.
Die Dame dort war, wie eigentlich überall, sehr nett und hilfreich. Da der Hund nicht hinein durfte, kam sie einfach mit den ganzen Broschüren hinaus zu uns. Wir hatten inzwischen die Provinz Yukon erreicht. Dort ist es erlaubt, frei zu übernachten. Es gibt aber auch ein paar staatliche Campgrounds, die alle 12,00 $ kosten. Davon bekamen wir eine Übersicht und Holger holte sich Information über das Angeln. Mit vielen Broschüren verließen wir die nette Dame und fuhren Richtung Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon, in der ca. 75 Prozent der 34.000 Einwohner des Yukon leben. Der Rest verteilt sich auf eine Fläche von der Größe Spaniens, die sich den Platz allerdings mit ca. 16.000 Bären teilen müssen.
Nach einigen weiteren Stunden war mal wieder die Luft raus mit Fahren und wir steuerten die Morley Recreation Site am gleichnamigen See an. Also ein Erholungsplatz von der Gemeinde für Einheimische und Touristen angelegt, auch mit Feuerstelle, Tischen und einfachen Toiletten. Übernachten ist ja erlaubt und völlig kostenfrei. Die Anfahrt vom Highway war etwas steil und holprig aber nach kurzer Zeit erreichten wir den See und staunten nicht schlecht, als dort schon ein Carthago Wohnmobil mit Schweizer Kennzeichen stand. Das ist der erste Carthago den wir hier in Kanada gesehen haben. Wir sagten kurz Hallo und drehten dann erst mal eine Erkundungstour mit dem Hund. Die Schweizer hatten den Platz auch über die IOverlander-App gefunden und meinten, das hier wäre das Paradies und das sie schon zwei Tage hier sind, weil es so schön ist. Wir meinten, wir kämen gerade aus dem Paradies mit den heißen Quellen, aber hier war es auch wirklich sehr schön. Der See war umgeben von Bergen, hatte Sandstrand und die Wohnmobile standen direkt am Strand mit schönem Blick auf den See.
Holger versuchte sich gleich mit dem SUP beim Angeln und am Abend saßen wir noch mit den Schweizern an unserem Lagerfeuer und erzählten uns von unseren Erlebnissen. Sie waren auch in Halifax angekommen im Mai, allerdings sind sie mit dem Schiff mitgefahren auf dem ihr Wohnmobil stand.  Sie wollen 1,5 Jahre bleiben, den Winter in Mexico verbringen und dann die gleiche Strecke wieder zurück fahren. Würde mir auch gefallen, dann könnten wir überall wo es schön war noch mal hin und alles was wir jetzt aus Zeitmangel ausließen dann ansehen. Aber wenn wir keine großen Goldnuggets finden, wird das wohl nichts werden. Sie kamen gerade aus Alaska und waren auf dem Rückweg, so konnten sie ein paar Tipps geben, wo es besonders schön ist. Denn nach Alaska wollen wir ja auch noch.

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