07.07.2019 Entspannung pur am Lake Audey


Obwohl Holger schon ganz wild aufs Angeln war, musste er erst mal eine Runde mit mir und dem Hund laufen, bevor es dazu zu heiß wurde. Hier im Bärengebiet möchte ich ungern allein unterwegs sein. Wir gingen einen schmalen, ausgewiesenen Trail entlang, auf der einen Seite ein Zaun zum Bisongehege, auf der anderen Seite undurchdringliches Gestrüpp. Schon nach ein paar Kilometern sahen wir immer wieder Kot auf dem Weg liegen, den wir Bären zuordnen würden. Zwei einheimische Reiter die uns entgegen kamen, fragten auch gleich ob wir Bären gesehen hätten. Sie hätten heute Morgen und auch gestern Abend welche gesichtet. Sie empfahlen uns, einfach langsam in die andere Richtung zu gehen, wenn wir einem begegnen sollten und auf keinen Fall zwischen Bärenmutter und Bärenkinder zu geraten. Wir empfahlen uns, jetzt mal besser umzudrehen, da es auf diesem Weg nicht viele Ausweichmöglichkeiten gab.
Auf diesem Campingplatz gibt es, wie auf anderen staatlichen Plätzen auch, einen Host, Hier war es ein nettes Ehepaar, die als Gastgeber fungieren. Sie betreuen im Auftrag von Parks Canada die Camper und stehen für Fragen oder bei Schwierigkeiten zur Verfügung. Sie hatten Holger auch schon Fotos von Schwarzbären gezeigt, die sich hier überall aufhalten. Ihrer Meinung nach, interessieren sich Bären nur für Futter, nicht für Menschen.
Wieder zurück fuhr Holger gleich mit dem Kanu zum Angeln raus auf den See und ich holte zum ersten Mal seit wir in Kanada waren meine Liege aus dem Kofferraum. Für Stand up paddeln war es zu windig, also relaxte ich in der Sonne mit einigen Schwimmabkühlungen zwischendruch. Der See war sehr flach und auch nicht so sauber, aber dafür reichte es. Da heute Sonntag war, reisten die meisten Camper ab und wir waren schnell fast allein auf dem Campground.
Rechtzeitig zum Abendessen kam Holger mit einem 1 Meter Hecht zurück, von dem wir drei Tage werden essen können. Auch den bereiteten wir gleich auf dem offenen Feuer zu. Wir plauderten noch sehr nett mit den Hostpaar, die ursprünglich aus England stammten und vor 20 Jahren ausgewandert waren. Sie empfahlen uns auf der Weiterreise einen Salzsee etwas westlicher zu besuchen, der sehr schön wäre. Die beiden waren auch ganz begeistert von unserem Hund und sie erzählten, dass sie auch gern wieder einen Hund hätten, aber bei minus 40 Grad hier im Winter will keiner mit dem Hund spazieren gehen. Am wenigsten der Hund.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert