Da unser nächstes Ziel, der Nationalpark Riding Mountain nicht so weit entfernt lag, ließen wir den Tag ruhig angehen. Holger reparierte das Staufach mit den gekauften Schrauben, während ich im Walmart einkaufen ging. Walmart erscheint mir immer schon etwas außer der Zeit gefallen, ein wenig wie Woolworth und das Frischeangebot ist auch nicht immer das Beste, aber natürlich ist es praktisch da einzukaufen, wenn wir dort übernachten.
Am Eingang steht immer ein „Peoples Greeter“, also ein Kundenbegrüßer, der jeden sehr freundlich begrüßt und verabschiedet, aber stichprobenartig auch die Einkaufszettel mit dem Wageninhalt vergleicht, da es auch viele Selbstbedienungskassen gibt. Meistens sind das Rentner, die sich noch etwas dazu verdienen.
Dann sahen wir uns auch noch ein Museum in der Nähe an, in dem neben einem Fort, noch viele Häuser und Relikte aus der Pionierzeit dargestellt waren. Portage la Prairie war ein Handelsposten zwischen dem Fluss und dem Manitosee, auf dessen Wasserwegen Pelzjäger und Indianer ihre Felle in die Stadt zum Tauschen brachten. Danach gab es noch einen Spaziergang im Park mit Hope, während Holger auch die Schrauben an der anderen Klappe austauschte. Endlich fuhren wir weiter zum Riding National Park, über den der Reiseführer sagt, wenn irgendwie möglich sollte man ihn sich unbedingt ansehen.
Es ist schon merkwürdig, wenn nach vielen Kilometern Flachland auf einmal am Horizont ein Höhenzug herausragt. Als wir endlich im Nationalpark ankamen, waren alle schon wieder da. Es war Samstag und der größte Ort des Parks, Wasagaming am großen Clear Lake mit Hütten, Campingplatz und Touristenmeile voll mit Autos und Menschen. Es gab mehrere Campingplätze und wir wollten zum abgeschiedenen Lake Audey, mussten aber vorher zum Visitor Center für mehr Informationen und für eine Angellizenz. Holger hatte schon beim Anblick der vielen Menschen keine Lust mehr und beim Hinweis wir müssten erst unser Boot und SUP kontrollieren lassen, sank die Laune merklich und war auf dem Tiefpunkt, als wir dabei erfuhren, dass alle Gegenstände die mit Wasser in Berührung gekommen waren, dekontaminiert werden müssten. In Ontario, wo unsere Sachen vorher im Wasser waren, gibt es eine Fliege, deren Ausbreitung in Manitoba vehindert werden soll. Wir fuhren also hinter einer Angestellten durch den ganzen Park, zu einer abgelegenen Stelle, wo sie alle Gegenstände mit heißem Wasser abduschte. Dann durften wir alles wieder einpacken und weiter fahren. Nun ja, Holger fand das alles ziemlich lächerlich.
Den Campingplatz am Lake Audey erreicht man nur über eine 20 km lange Schotterpiste. Unterwegs passiert man ein Gehege mit Bisons, die dort wieder ausgewildert wurden. Bei Betrachtung eines einzelnen Bisons am Waldrand, stellten wir fest, dass es gar kein Bison, sondern ein Bär war. Unser erster Bär, ein Braunbär, sehr aufregend und gut das wir in Ruhe aus dem Auto Fotos machen konnten. Dann sahen wir noch eine Bisonherde, was zusammen mit dem Anblick des Campingplatzes und dem See sofort für alles entschädigte.
Wir fanden einen herrlichen Platz mit Aussicht direkt oberhalb des Sees, obwohl hier auch viel los war, aber der ganze Platz hat auf einem weitläufigen Areal nur ca. 20 Plätze. Hier muss man sich selbst registrieren und das Geld in einem Umschlag in eine Kiste werfen. Man kann aber auch seine Kreditkartennummer aufschreiben. Wir buchten gleich 2 Tage, da der Platz sehr schön nur 16,00 $ pro Nacht kostete. Auch die Angellizenz war mit 10 $ Dollar sehr günstig und sogar das bereitgestellte Feuerholz umsonst. Damit entzündeten wir ein Feuer auf dem Campingplatzgrill und Holger brutzelte in seiner Outdoorpfanne ein leckeres Abendesse. Ach – und Mücken gab es hier auch nur sehr wenige. Wir genossen noch einen sehr schönen Sonnenuntergang über dem See und freuten uns, hierher gefahren zu sein.
zum Riding Mountain-Park
Vielleicht kommt ja auch noch ein Wapitihirsch vorbei !
Wir können Eure Route gut verfolgen, sehen über Google Maps sogar Euer Mobil
(könnte man sich vorstellen). Guten Appetit fuer den nächsten Fisch.