03.11.2019 Salt Point State Park

Die Nacht blieb ruhig und erst gegen Morgen nahm der Autoverkehr wieder zu. In dieser Nacht wurde auch hier die Sommerzeit wieder umgestellt, eine Woche später als in Deutschland. So waren wir am Morgen früh dran, allerdings fehlt uns dadurch die Helligkeit am Abend und der Sonnenuntergang ist jetzt schon gegen 17:30 Uhr. Nach einem Kaffee in der Sonne machten wir uns wieder auf den Weg. Das Ziel war der Mc.Kerricher Park, in dem es eine Bucht mit vielen Glasscherben geben soll. Dieser Strandabschnitt wurde früher als Abfallhalde der Einwohner von Fort Bragg genutzt, im Laufe der Jahre trug das Meer den Abfall weg und wusch die bunten Scherben der Glasflaschen rund. Die bunt schillernden runden Kieselsteinchen sind jetzt als Glass Beach eine Touristenattraktion. Soweit die Theorie des Reiseführers. Praktisch ist nicht mehr viel von den Steinen da, da alle Besucher ein oder mehrere Souvenirsteinchen mitnehmen. Als wir dort ankamen, suchten bereits viele Leute den Strand ab. Interessant waren aber auch die Robben, die sich dort auf den Steinen sonnten.
Dann erreichten wir den Künstlerort Mendocino, der einem durch das gleichnamige Lied schon bekannt ist. Dort ist die Küste geprägt von vielen Felsbögen im Wasser. Einen Zwischenstopp legten wir noch am Arena Lighthouse ein, ein Leuchtturm von dem man eine grandiose Aussicht auf die wild zerklüftete Küste hat. Als wir schon wieder weg wollten, sah Holger noch Wale direkt vor uns im Wasser. Auch einige Kilometer weiter, sahen wir wieder Wale vorbei schwimmen, komischerweise auf dem Weg nach Norden, nicht Süden.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Salt Point State Park, oberhalb der Küste aber ohne Blick aufs Meer. Da sind wir inzwischen ziemlich verwöhnt und waren dementsprechend enttäuscht.
Bei Tagesanbruch fuhren wir zum Strand hinunter, um uns die dortigen verwitterten Sandsteinformationen anzusehen, für die dieser Abschnitt bekannt ist und noch etwa zu laufen. Auf dem Parkplatz wurden wir von einem jungen Mann angesprochen, der auch auf dem Campingplatz übernachtet hatte. Allerdings in seinem Auto. Er war ganz stolz auf seine Ausstattung in dem kleinen Kombi  und erzählte, dass er in seiner Heimatstadt San Jose, bei San Francisco, keine Wohnung mehr findet. Sein Beruf ist Maler und er hatte sich gerade selbstständig gemacht. Seine Arbeitsutensilien lagern in einer Halle und wenn er einen Auftrag bekommt, fährt er zu seinem Auftraggeber und übernachtet dort in seinem Auto. Er meinte, er verdient nicht schlecht und war ziemlich sauer, dass nur noch reiche Leute es sich leisten können, in seiner Stadt eine Wohnung zu mieten und er gezwungen ist, im Auto zu leben. Uns erschien das alles sehr merkwürdig, aber scheinbar leben in Californien viele Einwohner in ihren Autos.

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