01.-02.11.2019 Ferndale

Nach der Wanderung fuhren wir wieder die Holperpiste und danach die schmale Straße durch den Wald zurück und setzten unsere Besichtigungstour, der Küstenstraße #101 folgend, fort. Das Highlight an diesem Abschnitt sind große aus Quellwasser gespeiste Süßwasserlagunen, nur durch einen schmalen Felsstreifen vom Meer getrennt.
Da wir die letzten zwei Nächte auf einem relativ teuren State Park waren, hier in Californien kosten fast alle Stellplätze 35,00 $, suchten wir für heute etwas Günstigeres und fanden einen Campingplatz auf dem Humboldt County Fairground in dem Ort Ferndale, etwas weiter im Inland gelegen. Die Gegend wird beherrscht von weitläufigen Farmen und großen Rinderherden. Auf dem County Fairground finden im Sommer große Viehauktionen, Galopprennen und Rodeos statt.  Da im Moment dort nichts los war, schliefen wir auf dem angrenzenden Campground ruhig und günstig für 12,00 €. Das findet man sonst nicht in Californien, denn hier ist das Preisniveau generell höher, auch bei den Lebensmitteln und dem Sprit. Am nächsten Morgen sahen wir uns den Ort etwas näher an, ein Städtchen wie aus dem Bilderbuch stand im Reiseführer und so war es auch. Wunderschön restaurierte alte viktorianische Häuser mit niedlichen, kleinen Geschäften. Wir schlenderten die Hauptstraßen entlang und bewunderten die farbenfrohen, verschnörkelten Häuser. Die Sonne schien, alle waren freundlich und das Leben schien hier noch etwas gemächlicher zu verlaufen. Dann kauften wir noch ein gerade frisch gebackenes Brot beim Bäcker und etwas Gemüse am Marktstand und fuhren zum stadteigenen Strand zum Frühstücken. Dort sahen wir die ersten Surfer in Californien. Die Brandung war schon ganz ordentlich und es machte Spaß ihnen zuzusehen.
Dann ging es weiter nach Süden. Auf dem Weg lag mal wieder ein Park mit Mammutbäumen, der Humboldt Redwoods State Park. Auf dieser Strecke hat man die #101 vierspurig neu angelegt und die alte Straßenführung parallel als „Avenue of the giants“, die Straße der Giganten, so belassen. Die Strecke führte mal wieder durch riesige Mammutbäume. Ist aber immer wieder beeindruckend, besonders wenn man bedenkt das es hier Bäume gibt die bis zu 2000 Jahre alt sind. Die Strecke verläuft danach weiter im Inland entlang und erst beim Ort Legget kann man auf die Straße #1 wechseln, die in vielen kurvenreichen Serpentinen durch endlos scheinende Wälder über das Küstengebirge hinweg wieder zum Meer führt.  In diesen Wäldern wächst Marihuana besonders gut und es wird in großem Stil angebaut. Man kann es nicht sehen, aber es stinkt stellenweise fürchterlich. Zusammen mit den vielen Kurven kann einem fast übel werden. Schon vor der Legalisierung 2018 war diese Gegend für den heimlichen Anbau bekannt. Als wir endlich die Küste wieder erreichten, dämmerte es schon und wir hatten keine Lust mehr weiter zu fahren. Also stellten wir uns kurzerhand auf den Parkplatz eines Aussichtspunktes mit tollem Blick aufs Meer. Ein weiterer Camper übernachtete dort bereits und es gab keine Verbotsschilder, also hofften wir, dass uns keiner vertreiben würde.

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