Früh am nächsten Morgen fuhren wir im Regen zurück, aber nachdem wir einige Zeit gefahren waren, strahlte die Sonne wieder vom Himmel und es gab schöne Ausblicke auf das Meer. Scheinbar regnet es an der Küste ab und im Inland der Halbinsel daher selten, denn Schilder wiesen schon wieder auf die erhöhte Feuergefahr hin. Wir fuhren wieder durch die erschreckenden abgebrannten Flächen und als wir am Kenai River in Soldotna vorbeikamen, wünschte sich Holger noch einmal zu angeln. Also stoppten wir und ich ging mit Hope durch den herbstlichen Wald spazieren, während Holger versuchte doch noch einen Lachs heraus zu holen. An dieser Stelle ist wirklich alles für Angler vorgesehen, aber es sollte nicht Holgers Spot sein. Danach fuhren wir weiter, unser nächster Stopp war am Gletschersee Portage Lake, mit dem sehenswerte Bach „Williwaw“, in dem Hunderte von Lachsen beim Laichen zu beobachten waren.
Eigentlich wollten wir heute noch bis zum Gletscher „Matanuska“, aber nachdem wir in Anchorage noch etwas eingekauft hatten, war es schon wieder so spät, das wir noch einmal, wie schon auf der Hinreise, auf dem Campingplatz am Eagle River in der Nähe der Großstadt übernachteten.
Den nächsten Tag fuhren wir gleich weiter zum besagten Matanuska Gletscher. Das war ein Tipp der Münchner Familie, die wir in Seward getroffen hatten. Die Zufahrt zum Gelände ist zwar privat und man muss happige 30 $ Eintritt pro Person bezahlen, aber das lohnt sich. Es sah schon cool aus, den sehr weißen, gefrorenen Fluss inmitten der braunen Landschaft in der Sonne daliegen zu sehen. Dabei sieht man nur ein kleines Stück, der gesamte Gletscher ist 39 km lang. Auf dem Eis kann man einem ausgewiesenen Weg bis zum Gletschersee folgen. Dieser wird immer wieder neu gelegt, je nachdem wie sich der Gletscher bewegt hat und führt teilweise mit Gitterleitern über Eisspalten hinweg. Der Gletscher verliert jedes Jahr ca. 10 Meter an Fläche, noch 1964 reichte der Gletscher bis zum Parkplatz, von dem aus man heute ca. 30 Minuten laufen muss, bis das Eis erreicht ist. Es war teilweise schon sehr rutschig, aber der Weg lohnte sich. Am See hatte man gute Aussichten auf das teilweise blaue Eis, das in der Sonne strahlte.
Auf dem weiteren Weg über den Glenn Highway und über den Eureka Summit mit über 1000 Metern Höhe konnten wir den Gletscher in den Bergen liegen sehen und überhaupt erst erahnen, wie groß der Gletscher wirklich ist, aber wahrscheinlich sahen wir dort auch nur einen kleinen Teil.
Auch hier rochen wir immer wieder Rauch und sahen in den Hügeln Feuer brennen.
Beim Ort Glenallen bogen wir auf den Richardson Highway nach Süden ab, um zum Ort Valdez zu kommen. Wir hatten lange überlegt, ob wir die Fähre von Whittier nach Valdez durch den Prinz William Sound nehmen sollten, oder lieber eine Gletscherfahrt mit dem Ausflugsschiff von Valdez aus. Beides soll sehr schön sein, aber die Fähre stoppt natürlich nicht an sehenswerten Orten und fährt auch nicht dicht an den Gletscher heran. So hatten wir uns für die Sightseeing Tour entschieden und nahmen den Umweg nach Valdez mit dem Wohnmobil. Ab Donnerstag den 4.9. sollte auch das Wetter sonnig werden in Valdez, deshalb hatten wir uns auch solange hier unten rumgetrieben, sonst wären wir wahrscheinlich schon längst wieder in Kanada. Am Abend fuhren wir auf einen privaten Campingplatz in Valdez und dort erfuhren wir, dass es kein Problem sei, morgen früh noch Plätze für die Tour zu bekommen. Das hatte ich im Internet auch schon recherchiert, da freuten wir uns wieder über die Nachsaison. Es regnete mal wieder am Abend und ich hoffte, dass die Wetteraussichten recht behielten.