15.-16.01.2020 Guaymas

Früh am Morgen ging es weiter zum Ort Guaymas, wo wir nun endlich unsere Autos anmelden wollten. Etwas außerhalb lag die entsprechende Behörde. Holger konnte unser Wohnmobil auch problemlos registrieren, er bekam eine sogenannte temporäre Einfuhrerlaubnis und einen Aufkleber auf die Windschutzscheibe. Diese muss bei der Ausfuhr aus dem Land wieder entfernt werden. Normalerweise bezahlt man eine Kaution von mehreren Hundert Dollar, die nach Entfernung des Stickers wieder erstattet wird. Allerdings brauchte Holger diese nicht zu bezahlen, was ja nicht schlecht ist, wir hoffen, dass trotzdem alles richtig geregelt ist.
Allerdings gab es schlechte Nachrichten für unsere amerikanischen Freunde. Ohne Touristenkarte konnten sie ihr Auto nicht anmelden und angeblich bekommt man die Karte nur an der Grenze. Wir wollten es noch nicht glauben und fuhren in den Ort Guaymas zur Einwanderungsbehörde, aber auch hier bekamen sie die gleiche Auskunft. Touristenkarte nur an der Grenze – und die lag mehr als 500 km entfernt. Niemand hatte uns bei der Einreise darauf angesprochen oder aufmerksam gemacht. Wir waren alle etwas niedergeschlagen und fuhren erst einmal zum nächsten Campingplatz um dort zu übernachten. Nachdem die erste Enttäuschung überwunden war, beschlossen Tiffany und Sean hier noch etwas zu bleiben und dann langsam wieder zurück zu fahren. Im Gegensatz zu uns, haben sie ja unbegrenzt Zeit und wir müssen uns inzwischen wieder beeilen und mehrere Tage durchfahren, um die Tausende von Kilometern zu schaffen, die in Mexiko noch vor uns liegen.
So mussten wir uns nun viel schneller verabschieden, als uns lieb war und beschlossen die gemeinsame Zeit in einem Restaurant am Strand ausklingen zu lassen. Leider war das Wetter nicht so berauschend und es wurde sehr windig. Aber das Essen war unheimlich lecker, mit viel frisch gefangenem Fisch und dazu natürlich Margheritas. Es war ein sehr netter letzter Abend und wir planten schon den Gegenbesuch in Deutschland, der für nächstes Jahr angedacht ist. Würde uns sehr freuen.
Am nächsten Morgen saßen wir noch mit einem Kaffee etwas zusammen, aber dann hieß es endgültig Abschied nehmen – ein sehr trauriger Moment. Ich hätte vor dieser Reise nicht gedacht, dass das Schwerste am Langzeitreisen, das ständige Abschied nehmen von Menschen und Gegenden sein würde. Daran kann ich mich nicht gewöhnen und es hängt mir immer sehr lange nach.

Holger kam noch auf die Superidee ein Kennzeichen des Staates Sonora als Souvenir mitzunehmen, weil ihm das so gut gefiel. Also fuhren wir zu mehreren Schrottplätzen und er suchte nach einem passenden Nummernschild. Zu guter Letzt wurde er wirklich fündig, aber es war eine ziemliche Herumfahrerei, denn sobald man die Hauptstraße verlässt, sind die Straßen nicht mehr befestigt, geschweige denn geteert. Als uns dann Google Maps auf dem Weg zu unserem geplanten Übernachtungsstopp auch noch über abenteuerliche Feldwege führte, schafften wir es gerade so noch mit dem letzten Tageslicht zum anvisierten Campingplatz. Dieser lag wunderschön und einsam direkt an einem langen Sandstrand, aber auch hier wehte ein starker Wind. Wir parkten direkt neben einem Wohnmobil aus Holland, einem europäischem Mobil waren wir jetzt schon länger nicht begegnet, sonst waren hier nur Kanadier und Amerikaner.

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