08.-09.11.2019 Oceano Dunes

Leider gab es hier im Wald keinen Handyempfang und wir waren für den Morgen zum Videotelefonieren verabredet. So fuhren wir gleich früh weiter auf der Suche nach einem Telefonnetz. Wir fanden es direkt an einem nahe gelegenen Aussichtspunkt, an dem sich eine große Kolonie von Seeelefanten direkt an der Küste niedergelassen hat und eine Touristenattraktion darstellt.
Da wir gestern den ganzen Tag gefahren waren, wollten wir heute mal früh ankommen, aber der Tag begann wie der gestrige geendet war: Kein State Park Campingplatz hatte etwas frei. Wir klapperten jeden Ort ab und obwohl es überall mehrere große Plätze gibt, war nichts zu finden. Die Gegend hier um San Simeon ist auch schon sehr touristisch. Überall ist die übliche Infrastruktur von Hotels, Restaurants und Geschäften vorhanden und ruhige Ecken sind kaum zu finden.
Und an diesem Freitag herrschte zusätzlich noch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Wir waren schon total genervt und Holger war drauf und dran nach Osten weg vom Meer zu fahren. Aber dann wären wir den ganzen Weg hierher gefahren, ohne noch einmal richtig am Strand gewesen zu sein. So wollten wir es noch ein letztes Mal in Oceano versuchen, dort gab es einige Campingplätze. Aber die Campgrounds waren auch hier bereits belegt. Als letzte Lösung blieb noch die Möglichkeit direkt auf dem Strand zu campen. Der Strandabschnitt nennt sich Oceano Dunes State Vehicular Recreation Area. Eine komplett verrückte Gegend. Da es in Californien nur wenige Möglichkeiten gibt, mit Autos auf den Strand zu fahren, ist das hier sehr beliebt und da ein langes Wochenende bevorstand umso mehr. 1000 Fahrzeuge werden auf dem Strand zugelassen und im Sommer wohl auch öfter erreicht. Man kann entweder für 5 Dollar den Tag über dort stehen, bis 23:00 Uhr oder für 10 Dollar übernachten. Wir hielten erst mal am Strandübergang an und Holger schaute sich den Weg genau an. Am Wasser ist der Sand hart genug zum fahren, tricky ist nur der Weg vom Eingang dorthin. Nach der Besichtigung wollte er es probieren und wir kauften erst mal einen Tagespass, um uns die Sache anzusehen. Also fuhren wir los, es war gerade Ebbe und der Strand sehr breit zum fahren. Überall fuhren Geländewagen und Trucks mit Allradantrieb mit großen Wohnwagen oder Anhängern herum. Auf dem Strand und in den angrenzenden Dünen sind Strecken angelegt, auf denen Quads und Strandbuggies kreuz und quer herumfahren dürfen. Nach ca. 2-3 Kilometern erreichten wir eine Stelle, auf der aufgereiht zwischen Strand und Sanddünen viele Wohnwagen und Zelte standen. Als wir einen Mercedes Sprinter, wie wir auch, ohne Allradantrieb sahen, hinter dem noch Platz war, entschieden wir es auch zu versuchen und fuhren mit Schwung auf den Sand, in der Hoffnung, dort auch später irgendwie wieder wegzukommen. Dann gingen wir zu Fuß zurück zum Eingang, um unseren Tagespass gegen eine Übernachtung einzutauschen und buchten gleich zwei Nächte, damit sich das Unterfangen lohnte. Es gefiel uns schon sehr gut, so eine tolle Aussicht auf das Wasser und den Sonnenuntergang zu haben. Das Treiben rundherum zu beobachten war besser als Fernsehen. Für die Bedürfnisse der Camper war auch gesorgt. Es gab einen fahrenden Kiosk, bei dem man Feuerholz und einige Lebensmittel einkaufen konnte und einen Tankwagen, der Frischwasser verkaufte und sogar Brauchwasser absaugte. Man hätte hier also einige Wochen stehen können. Dazwischen patrouillierten immer wieder die Ranger in ihren Autos.
Auf die Dauer wäre es uns aber viel zu laut gewesen, denn auch bei Dunkelheit sausten die Fahrzeuge noch über die Dünen. Gegen acht Uhr abends und morgens war Hochwasser und das Meer kam schon ziemlich nah an die Camper ran. Es war gerade noch eine Spur für die vorbeifahrenden Autos frei. Nach dem Sonnenuntergang entzündeten wir direkt im Sand ein Feuer und lauschten der Blasmusik unserer mexikanischen Nachbarn;-)
Der nächste Tag verlief ähnlich, mit Strandspaziergang, Sonne genießen und Treiben beobachten. Es wurde immer voller, viele Tagesgäste kamen und gingen, wir hörten, dass der Sand am Eingang bereits total zerfahren wäre und viele Fahrer selbst mit Allradantrieb stecken blieben. Da waren wir mal gespannt auf morgen früh.

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