22.-23.10.2019 Beachside State Park

Wir freuten uns, endlich Sonnenschein zu haben und genossen die Ausblicke auf die schönen Oregon Sandstränden. Überall an der Küste gibt es State Parks, viele davon mit Campingplätzen. Da zu dieser Jahreszeit überall noch freie Plätze zu haben sind, konnten wir wählerisch sein und schauten uns zwei Parks an, von denen uns der eine zu weit vom Meer und der andere zu groß waren. Aber auf dem Beachside State Park fanden wir einen wunderschönen Stellplatz direkt mit Blick aufs Meer und nur ein paar Schritten zum Strand. Der sollte es sein. Wir wanderten noch etwas am Strand lang und schauten uns dann den Sonnenuntergang während des Abendessens vom Sofa aus an. Dann kümmerte sich Holger um unseren neuen „Mitbewohner“, denn wir waren inzwischen zu viert. Dafür hatte er beim Brötchenkauf am Morgen auch gleich zwei Mäusefallen mitgebracht. Uns waren schon mehrmals einige Knäuel aus Styropor, Staub und Hundehaaren in den Staufächern unter der Sitzbank aufgefallen, hatten uns aber nichts weiter dabei gedacht. Aber als wir ein Loch in der Hundefuttertüte bemerkten, wurde uns schlagartig klar, dass die Druckstellen in den Kartoffeln und Äpfeln gar keine Druckstellen waren, sondern Bisse. Letzte Nacht hörte Holger auch Geräusche, die zu einem Nagetier passten. Da wir den Zwischenboden im Wohnmobil als Lager für Vorräte nutzen, konnte das Tier dort sehr gut satt werden. Wer weiß wie lange wir damit schon rumfahren, vielleicht haben wir es sogar von Kanada über die Grenze geschmuggelt. Ich war nur froh, dass wir oben im Alkoven schlafen, da kommt das Nagetier hoffentlich nicht so schnell hin. Trotzdem wollte ich lieber eine Lebendfalle, aber angeblich war die nicht zu haben, so stellte Holger zwei herkömmliche Mausefallen auf und tatsächlich war am nächsten Morgen eine tote Maus in der Falle. Wir hofften, dass sie ein Einzeltäter und damit der Fall erledigt war.
Wir erwachten bei strahlendem Sonnenschein und beschlossen hier noch eine Nacht zu bleiben, so einen tollen Ausblickplatz finden wir bestimmt so schnell nicht wieder. Der Wetterbericht versprach außer einer Bewölkung am Freitag nur noch Sonnenschein die ganze kommende Woche und Temperaturen von 60 Grad Fahrenheit, ca. 16 Grad Celsius im Schatten, in der Sonne natürlich noch mehr. Gut, dass wir das Regenwetter durchgehalten haben, diese tollen Strände und Walbeobachtungen hätten wir sonst verpasst. Californien hat sicher auch noch schöne Strände, aber dort ist es wahrscheinlich viel besiedelter mit Großstädten und Orten. Hier gibt es immer nur mal ein paar kleine Ortschaften mit ein paar Häusern und ich glaube auch im Hochsommer verlaufen sich die Touristen auf den kilometerlangen Stränden.
Wir vertrödelten den Vormittag in der Sonne und wanderten am Nachmittag stundenlang die Küste rauf und runter. Auf dem Rückweg ging ich barfuß im kalten Meer und Holger wollte noch eins draufsetzen und ging mit kurzem Neoprenanzug in das angeblich 12 Grad kalte Meerwasser. Nach dem Sonnenuntergang, der den Strand in wunderschönes Licht hüllte, entzündeten wir seit langem mal wieder ein Lagerfeuer und genossen dabei den Sternenhimmel und das Brandungsrauschen. Besser geht eigentlich nicht mehr.
Wir genießen es zurzeit sehr, nicht mehr irgendwo hin zu müssen. Da wir in Kanada und Alaska so viel sehen wollten und uns der frühe Winter im Nacken saß, sind wir immer viele Kilometer gefahren und meistens nur kurz an einem Ort geblieben. Dadurch haben wir viele Eindrücke bekommen, aber es war auch manchmal einfach sehr stressig. Jetzt treiben wir ganz langsam voran und bleiben ohne Ziel, einfach wo es uns gefällt. Das ist auch schön und erholsam, wenn auch ungleich langweiliger.

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