24.-26.10.2019 Oregon Dunes

Auf dem weiteren Weg nach Süden stoppten wir immer mal wieder an schönen Viewpoints bei herrlichem Sonnenwetter. So frühstückten wir auf dem 240 m hohen Cape Perpetua, eine der höchsten Erhebungen an der Oregon Küste mit super Ausblick und sahen uns das Heceta Head Lighthouse an. Wir fotografierten Seerobben, die sich unter uns im Wasser tummelten. Nur die angepriesene Seelöwenhöhle, wo sich sonst hunderte von Tieren aufhalten sollen, war leider leer. Die seien alle noch in Alaska sagte man uns und dort oben in Valdez bei unserer Gletscherfahrt hatten wir auch einige Kolonien gesehen.
Dann erreichten wir beim Ort Florence die Oregon Dunes National Recreation Area, ein 60 km langes Dünengebiet mit bis zu 150 Meter hohen Wanderdünen. Ein großer Teil dieser Dünen sind als Off Road Areal freigegeben und werden von den Amerikanern auch ausgiebig genutzt. An vielen Stellen fahren Quads, Strandbuggys und Motorräder über die Dünen und auch auf einigen Strandabschnitten ist jetzt im Herbst das Befahren mit Autos erlaubt. Wir suchten uns eine windgeschützte Stelle in den Dünen und schauten mal wieder Sonnenuntergang. Um die Idylle perfekt zu machen, fanden sich zwei Wale ein, die am Sonnenuntergag entlang nach Norden schwammen! Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber uns fehlte der Oregon Discovery Pass, der dafür scheinbar notwendig ist.
Also fuhren wir zum Three Mile River Casino im angrenzenden Ort Florence, auf dessen Parkplatz das Übernachten kostenlos ist. Das wollten wir schon lange mal ausprobieren und uns das Treiben im Casino mal ansehen. Das Betreiben der neun Casinos in Oregon ist nur Stämmen der First Nations erlaubt, die damit eine gute Einnahmequelle gefunden haben.
Auf dem Parkplatz für Wohnmobile war schon einiges los. Wir mussten uns registrieren und bekamen sogar 10 Dollar als Neukunde zum Spielen auf unsere Karte gebucht. Wir schlenderten durch die großen Hallen und sahen den Leuten eine Weile beim Pokern und an den Automaten zu. Dann hatten wir aber Hunger und beschlossen unser Geld morgen zu verspielen. Der Parkplatz wird regelmäßig von der Security kontrolliert und da nur registrierte Gäste zugelassen sind, schläft man dort ruhig und sicher. So eine kostenlose Übernachtung werden wir wohl immer mal wieder einschieben.
Am nächsten Morgen benutzten wir die Toiletten im Gebäude und tranken noch einen angebotenen Kaffee. Zum Spielen hatten wir aber doch keine Lust, machen wir beim nächsten Mal. Dann fuhren wir noch mal in den Ort Florence, um beim Supermarkt Fred Meyer etwas fürs Frühstück einzukaufen. Genau neben dem Markt endet eine große Sanddüne, was sehr lustig aussieht. Ich weiß allerdings nicht, ob die Düne schon immer da war, oder ob sie dort hin gewandert ist.
Wir frühstückten am Meer, unternahmen dann noch eine längere Wanderung durch die Dünen und schauten uns einen direkt am Ausläufer der Dünen liegenden Süßwassersee an. Dieser ist im Sommer als warmer Badesee beliebt, in den die Kinder von den Dünen direkt hinein rutschen können.
Wie vorhergesagt wurde das Wetter langsam schlechter und der Himmel immer wolkiger. Daher suchten wir uns einen Campingplatz. Ausgeguckt hatten wir uns dafür den Sunset Bay State Park, aber an Sonnenuntergang war heute nicht zu denken. Der Campingplatz lag eh nicht direkt am Meer, sondern unter Bäumen auf der anderen Seite der Straße.
Am Morgen war das schlechte Wetter wieder verflogen und die Sonne schien, als wäre nichts gewesen. Gegenüber vom Campingplatz führte der Oregon Coast Trail vorbei, ein Fernwanderweg, der insgesamt 680 km an der gesamten Oregon Küste entlang führt. Den wanderten wir ein kleines Stück entlang der Steilküste und hatten super Fotomotive von der schroffen Küste mit Felsnadeln im Wasser. Die Brandung war zwischen den Felsen schon ziemlich beeindruckend, aber bei Stürmen gibt es hier bis zu 50 Meter hohe Monsterwellen, die an den Felsen in die Luft schießen.
Dann machten wir noch einen Abstecher an das Ende der Strandstraße, den Simpson Rief View Point. Dort tummeln sich an den Felsvorsprüngen hunderte Seelöwen, deren Geschrei man schon von weitem hört. Auch auf dem weiteren Weg gen Süden gab es ständig Hinweisschilder auf tolle Aussichtspunkte, von denen einer spektakulärer als der nächste daherkam.
Nach der kilometerlangen, ruhigen, breiten Strandküste am Anfang und der gewaltigen Dünenlandschaft danach, war die Oregonküste hier rauh und schroff, aber mit tollen Ausblicken. Damit ist die Küste unwahrscheinlich abwechslungsreich und interessant und man möchte ständig anhalten und die Ausblicke fotografieren. Der für heute auserkorene Campingplatz erwies sich als schattig, im Wald liegend und ohne Ausblick, so fuhren wir weiter zum nächsten Ort, die Hafenstadt Port Orfort, neben dessen Fischereihafen sich ein Wohnmobilstellplatz mit freiem Blick aufs Meer anbot.

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